Augrund der Kritik nun Verbesserung. Bilderauswahl finde ich gerade nicht so gut, da eher rund um den LKW gemacht, ich probier es trotzdem.
Aktuell bin Fahrer bei der Firma Stock Transporte wie im letzten Beitrag zu erkennen, aber mein LKW steht zwecks Zubehör gerade in der Werkstatt und da ich mich zunehmend zum Subunternehmer entwickle, fahre ich meinen eingenen LKW: Actros 2660 MP3 Megaspace.
Zu meinen Dienstleistungen zählen:
Stück- und Schüttguttransporte, Siloverkehre und Fahrzeugüberführungen.
Bei meiner jetztigen Tour ist letzteres Angesagt: Der Kunde, bei dem ich an diesem Tag ankam, ist ein Steinbruch nördlich von Stuttgart. Meine Ladung für diesen Kunden war von der Dresdner Firma Piel Logistiks eine Ladung spezieller Ziegelsteine, die aus einem Dresdner Ziegelwerk kamen und für den Neubau einer Halle dienen sollten. Jedenfalls ist es ein beschwerlicher Weg für meine SZM in den Steinbruch, in dem eigentlich nur 4x4 oder 6x6 arbeiten. Nicht nur einmal streifte die Bugschürze unten den lehmigen und schlammigen Boden. Am Abladeort angekommen, Warnblinker an, Warnwesten angezogen und den Auflieger neben das Pausenhäuschen geparkt.
Jedenfalls fiel mir nebenan eine nageln Schmitzmulde auf, die Reifen volles Profil und keine Abnutzungsspuren. Mal was ganz seltenes in diesem Steinbruch, da dort eigentlich nur MAN F90 und Mercedes NG ihren Dienst verrichten. Der Disponent des Kieswerks scheint mich um den Auflieger schleichen zu sehen und kommt nach der Maultaschensuppe aus dem Parterre geschlörpt und grinst mich an. "Dein LKW?" fragt er. Ich nicke nur.. Es beißt in seinen Semmel und meint: "Diese Mulde gehört zwar uns, leider müssen wir sie vom Hauptwerk aus nach Graz zum Krankenhausneubau schaffen. Dort hat sie ihren ersten Einsatz.." Er scheint mein Fragendes Gesicht nach einem Auftrag zu sehen und antwortet: " Wenn noch keine Fahrt hast, nimmst die und verfrachtest die in diesem Zustand nach Graz, wenn du noch nichts vorhast. Hier ein Ausfuhrkennzeichen, Papiere, Gute Fahrt.." Er humpelt in die Brotzeithütte zurück und ich sattle erstmal die Mulde auf. Weste aus, Warnblinker aus und langsam raus aus dem Steinbruch
Mein Weg führt mich über Kirchheim und Ludwingsburg Richtung Stuttgart, wo ich meine Freundin besuchen möchte. Das Navi errechnet zwar eine kürzere Strecke über die Autobahn Richtung Würzburg und Dann Nürnberg, jedoch fahre ich, nachdem der Auftrag gut bezahlt ist und noch kein Zeitdruck herrscht, über eben über Stuttgart.
Kaum in Stuttgart, zeigt der Tacho jungfräuliche 30tkm an und ich rufe über die Freusprechanlage meine Freundin an, dass ich gleich vorbeikomme. Sie freut sich und hat leckeres Abendessen, Spätzle und lecker Sauerbraten, vorbereitet, da sie eigentlich schon gedacht hat, dass ich nach der Tour in den Steinbruch vorbeischaue. Auf dem BurgerKing Parkplatz stelle ich den LKW über die Nacht ab und ich darf wieder eine Nacht im heimischen Bett verbringen
Am nächsten Morgen rolle ich über Villingen-Schwenningen auf der E41 und E60 Richtung Innsbruck. Anscheinend herrscht an diesem Tag aus welchem Grund auch immer relativ wenig Verkehr. SWR1 und Ö1 melden jeweils störungsfreien Verkehr und ich kann den Tempomat bequem auf 85 einstellen und mit 1200 Touren und eigentlich keinem Gewicht bequem dahingleiten. Der Abend daheim war mal wieder richtig schön, die Kumpels mal wieder gesehen, mal wieder was Richtiges zu essen (man merkts am Gurt) und das schönste. In Ruhe und zu zweit schlafen. Doch das Träumen bringt nichts. Ich muss mich auf die Straße konzentrieren, sonst brauch ich keine 598PS mehr, sondern ein Krankenbett..
Am Grenzübergang zu Österreich verordet mir der Digitaltacho eine Ruhepause und kaufe mir mache mir erstmal einen Erkältungstee und hole mir eine Bildzeitung, welche ich in den 45min in aller Ruhe durchstöbern kann. Den Laptop ließ ich diesmal mit Absicht aus, die Aussicht aus dem Fernseher ist viel, viel schöner
Nachdem auch die restliche Strecke ohne große Vorkommnisse (außer diese Wanderbaustellen, die alle paar km auftauchen) und so konnte ich in der nächsten Lenkperiode wieder ordentliche km machen. Mit Vorfreunde erreichte ich den Zielort Graz und anhand der Baukräne war schnell auszumachen, wo die Abladestelle ist. Der Kunde ist der Neubau einer Grazer Klinik, welche eine der modernsten ganz Europas werden sollte.. Jedenfalls herrscht auch dort komischerweiße ziemlich wenig Verkehr und das für Freitag.
Abgebogen, das Tor ausfindig gemacht und schon parke manövriere ich den LKW gleich mal auf das Grundstück, doch der Polier winkt mich gleich weiter und deutet schon gleich den Schutzhelm und Warnweste an. Dort wo er hinzeigte steht bereits ein weißer DAF XF und ich fragte gleichmal, was es hier gibt. Er öffnete das Fenster, schnippte seine Kippe aus dem Mund und gab zur Antwort, dass dort der Bagger mit der Ladung stehe. Dies antwortete er jedoch mit gebrochendem Deutsch, anscheinend ein Russe. Na dann mal los, dachte ich.
Schließlich kam ich zu dem Baggerfahrer, diesmal ein Türke, der erstmal eine Ladung grobes Gestein nahm, schön ein paar Steine über die Megaspace Kabine rasseln ließ und in die MUlde kippte. Mir schwahnte nichts gutes. Die Mulde ist Nagelneu und er kippt das Geröll da rein. In Gedanken vergessen hupte der Baggerfahrer, ein Zeichen fürs Weiterfahren, und der Polier klopte gleich mal an der Tür. Ich öffnete und er fragte, wo ich überhaupt herkomme. Den LKW kenne er, hat schon Bilder davon im Internet gesehen, aber nur mit Tiefkühl-Trailer und wieso ich ne deutsche Zulassung habe...
Schon leicht schwitzend, ich wusste fast schon, dass es Ärger gab, gab ich zur Antwort, dass ich im Auftrag des Steinbruch Stuttgarts komme und ich die Mulde hier anliefern soll. Er wurde kreidebleich und stotterte: "Die Mulde ist aus Stuttgart? Oh Gott, die war ja eigentlich nur für Erde bestimmt, sie solle möglichst unbeschädigt zurückommen..." Er blickte erstmal auf die Mulde, die nun schon ordentliche Dellen und Beulen hatte und mich an, wie ich erstmal schockiert auf die Kratzer in der Kabine starrte. Das wird hoffentlich kein Nachspiel haben.
Ich drückte ihm erstmal den Begleit- und Frachtschein in die Hand, ließ den schockierten Mann den Zettel unterschreiben und hörte ihn gerade noch flüstern: " Wie soll ich das den Schäblern erklären, dass ihre Mulde schon demoliert ist.." ICh machte mich erstmal davon
Bald gibts Fortsetzung