Danke für die Kommentare Jungs.
Nun Fortsetzung...
Ich kam also aus dem Duschraum mit dem Handtuch rumgehängt und dem Kulturbeutel in der Hand, als gerade mein Narkö Reefer fertig geladen war. Doch schon entdeckte mich ein Lagerarbeiter und teilte mit, dass die Tour nicht bis nach Prag, wie eigentlich geplant, ging, sondern die Tour nur bis nach Rostock geht und dort von Ewals Cargo mitgenommen wird. Also LKW aufgesattelt, Papiere mitgenommen und Stressfrei nach Rostock gefahren.
Den Auflieger stellte ich an einen Parkplatz, ließ das Kühlaggregat weiterlaufen und fuhr mit meiner SZM zur MAN Top Used Niederlassung dort oben. Eigentlich war diese Tour ja für meinen Fahrerkollegen Jannick geplant, der einen TGX fährt, doch der wurde kurzzeitig krank, sodass ich diese Tour übernehmen musste. Mal wieder durfte ich die verwunderten Blicke der MAN Mitarbeiter genießen, die beim Anblick des Actros als Zugfahrzeug für die MANs ziemlich erstaunt schauten. Die TGX waren für die österreichische Niederlassung der Firma Posped bestimmt, sodass ich nur noch die neuen MAN TGX aufladen musste auf einen Auflieger, die Papiere abgestempelt und dann ging es auch schon wieder Richtung Süden. Jedoch war ein Teilstück nördlich von Berlin wegen Bauarbeiter kurzzeitig gesperrt worden, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als über die Landstraße quer durch Berlin zu fahren..
Dieser Umweg von knapp 45km kostete wieder ordentlich Zeit, auch weil der Verkehr mal wieder nicht ordentlich lief und es sich auf der Landstraße mit den ganzen LKWs auch schon wieder anfing leicht rückzustauen. Also quälte ich mich mit der ca. 350.000€ teuren Ladung durch kleinere Dörfer in einem Auto- und LKW Convoy. Immer im Auge die wertvolle Fracht im Rücken, die einigen Bäumen gefährlich nahe kam. Doch irgendwann ging fast gar nichts mehr und meine Lenkzeit lief weiter ab, sodass kurzerhand dann beschlossen wurde, eine Pause in einer Seitenstraße einzulegen. Den LKW auf dem Hof eines Autohändler kurz gedreht und am Straßenrand Pause machen war angesagt. Also kurz bei Katrin angerufen und nach den News gefragt. Dort war alles klar, also noch Zeit für ne Brotzeit.
Nach 50min kam im Verkehrsfunk, dass die Autobahn wieder freigegeben ist, sodass der Verkehr auf der Landstraße abnahm und ich mich wieder auf den Weg machen konnte. Meine 45min Pause waren frisch gemacht und 4,5h standen wieder zur Verfügung. Doch erstmal hieß es sich durchs vollgestopfte Berlin bei guten 30°C zu kämpfen. Also Fenster und Dachluke auf und durchröhren. Irgendwann war auch Berlin durchfahren und es ging auf die nicht minder volle Autobahn Richtung Dresden. Wenigstens war das LKW Überholverbot aufgehoben, sodass ich mit den 85 km/h doch einige LKWs überholen konnte und ich auch ein wenig Zeit gut fahren konnte. Doch das Beigebremse durch den Verkehrs nervt auch.. :/
Ab Dresden hieß es erstmal ein Stück Autobahn Richtung Tchechien unter die Wheels zu nehmen, da ich mir so den Weg durch Deutschland spare und schneller bis nach Linz, mein Abladeziel, komme. Die Autobahn präsentierte sich angenehm leer und die LKWs, die unterwegs waren, trugen zu 80% ein ausländisches Kennzeichen. Ich nutzte das ruhige Fahren für einen Anruf bei der Dispo und erkundigte mich nach der nächsten Tour, die leider noch nicht zu 100% fest war. Doch irgendwann fand ich den Schumacher Fuhrparkleiter Denis mit seinem 1860 MP3, den ich mit einem dicken Grinzen überholte. Naja Denis hatte auch 40 Tonnen GG, ich vl. 32t. Doch bald kam die Dämmerung und Nieselregen setzte ein. Nix wie runter von der Autobahn, so ein Wetter macht Müde und erstmal ne Runde Schlafen. Gute Nacht!
Gegen 3:30 am nächsten Morgen ging es gut erholt weiter Richtung Süden mit guter bayrischer Musik und dumpfen Actros V6 Bass. Gute Laune, denn auch die Autobahn präsentierte sich noch als angenehm leer, ehe 2 Stunden später der volle Schwung an Pendler die Autobahn wieder verstopfen wird. Auch war es trotz des Urlaubsverkehrs doch recht angenehm noch zu fahren. So kam ich an dem Morgen doch noch gut voran.
Die KM wurden gut gefressen und nebenbei noch ein Schokohörnchen essen und einen Kaba trinken und, obwohl es viele nicht gern sehen, nebenbei die Zeitung ein wenig auf dem Lenkrad durchblättern. Aber fahren kann mit Tempomat, 12 Gang Automatik und Abstandregler und Notbremsassistent ABA 2 ziemlich langweilig und unterfordernd werden. Auch ging langsam die Sonne auf und keine Spur mehr von dem Unwetter, das am Abend die nötige Abkühlung und Sturmschäden brachte.
Es schien ein schöner Morgen zu werden. Soche Momente lieb ich als Berufskraftfahrer.
Auch wurden es immer weniger km bis nach Linz, doch wie erwartet nahm gegen 6:30 der Verkehr schon wieder spürbar zu und bevor ich mich mit 65 Sachen in dem Convoy der LKWs und Pendler einreihe, die hinter einem holländischem Wohnwagengespann festhingen, lieber Blinker links und den Convoy mit guten 83km/h überholen. Auch freute mich schon auf Linz, auf ein schönes leckeren Mittagsessen mal nicht von der Autobahn.
Die Wegstrecke war bald geschafft, ich noch fit und es ging ins Linzer Gewerbegebiet von der Autobahn aus ab. Also runter von der Autobahn und eine sensationelle Sicht auf Linz von einer Brücke aus haben. Im LKW hat man ja noch den Vorteil, von weiter oben das ganze besser bewundern zu können als im Privatauto, einem BMW 5er, mit dem Katrin gerade sich in die Arbeit in Stuttgart kämpft.. Auch konnte ich von der Brücke aus auch die Abladestelle schon erspähen, die nicht weit entfernt neben der Kreuzung nach der Brücke liegt.
Demensprechend kam ich auch schnell zu der Abladestelle und fuhr mit dem LKW wie sonst auch in den Hinterhof und stellte den LKW an die Rampe. Doch kaum stand ich 2m, kam auch schon der Niederlassungschef mit den beiden Fahrern für die TGX, denen ich die beiden Trucks auch gleich noch runterfuhr. Mein Job hier war getan, da einer der beiden Fahrer den leeren Auflieger gleich zurück nach Rostock fährt und ich kein Stress mehr damit habe. So, bereit für ne neue Tour.
Freue mich wieder über eure Kommentare!