Fortsetzung:
Mittwoch.
Nachdem ich ja immer noch auf meine Papiere wartete, konnte ich ausschlafen.
Um 11 Uhr klingelte dann auch das Telefon.
Mühsam suchte ich im dunkeln der Kabine nach dem Geschäftshandy.
„Hallo?“, verschlafen nahm ich ab.
Ich solle mir meine Papiere beim Pförtner abholen.
Leider ist man in Magdeburg nicht so freundlich zu den Fahrern, weder Waschbecken noch Toilette waren vorhanden.
Also zog ich die Vorhänge zurück, stieg aus und wäschte mich mit dem Wasserkanister, den ich hinterm Führerhaus angebracht hatte.
Das Wasser war zwar kalt, aber besser als nichts.
Schnell noch rasiert, was frisches angezogen und ab zum Pförtner die Papiere holen.
Der Pförtner war ein unfreundlicher Mensch, zusammen mit einem brummeligen Morgen, streckte er mir die Papiere entgegen.
Bei den Frachtpapieren war noch ein Handschriftlich verfasster Zettel dabei.
„Sehr geehrter Herr Fuchs,
Wir haben zurzeit einen Planenauflieger der Firma Fliegl zum Test da.
Sie werden diesen Trailer ausprobieren, er steht in Magdeburg.
Der Auflieger ist nagelneu, passen sie darauf auf
MFG“
Hm, der war wohl von meinem Chef.
Da nur meiner und der neue Auflieger auf dem Gelände standen wusste ich gleich welcher es war.
Ich lief nach draußen und schaute mir den Trailer genauer an.
Der Trailer sah top aus, also sicherte ich die Ladung, Mahle Kolben, und kuppelte ihn an meinen Actros an.
Dann machte ich mir erst mal einen neuen Kaffee.
Ich setzte mich hinters Lenkrad, machte die Sitzheizung an und checkte die Ladungspapiere, während ich meinen Kaffee genoss.
Auf das Frühstück verzichtete ich, da ich erstens nichts mehr hatte außer ein Stück kalte Pizza und zweitens ich ja bald was zu Mittag essen würde.
Ich legte den Gang ein, ja Powershift 2 hatte ich immer deaktiviert, und fuhr vom Hof.
Ich wählte mit dem Multifunktionslenkrad mein privates Handy aus und rief meinem Vater an.
Da wir sowieso am Vatertag etwas in der Nähe von München machen wollten, sollte er mich dort abholen.
Zügig kam ich aus Magdeburg raus und rollte auf die Autobahn.
Das gelbe Tanklicht brannte schon wieder und AdBlue war auch bald alle.
Ich fuhr also zur nächsten Tankstelle raus und „fütterte“ meinen Actros mit AdBlue und Diesel.
Ich ging in die Tankstelle, zückte meine Tankkarte und kaufte mir noch ne Bifi.
Dann fuhr ich auch schon weiter, es wurde Zeit ein paar Kilometer zu machen.
Am Freitag habe ich den halben Tag auch noch frei, da in Salzburg meine Fracht nach Stuttgart erst über Nacht geladen werden konnte.
Mir solls recht sein!
Ich stelle den Tempomat auf 100 und rollte mit knappen 95 km/H über die Autobahn.
Das Radio spielte schon wieder die toten Hosen mit „Tage wie diesem“, was mir nur recht war, da mit dieses Lied sehr gefällt.
Mein Actros dieselt fleißig vor sich hin, kilometer um kilometer, während ich in Gedanken schon wieder zu meiner Sina schweife.
Leider kommt sie in Facebook kaum on und ihre Handynummer hab ich noch nicht.
Ich wurde grob aus meinem Tagtraum gerissen als mein Kumpel Jörg mir aufs Handy anrief.
Wir hatten schon lange nichts mehr voneinander gehört, und so redeten wir ewig.
Jörg war Selbstständig als Trucker und er erzählte mir, er habe immer seinen Hund Gringo dabei, da so das Truckern mehr Spaß machen würde.
Das stimmte mich nachdenklich, es stimmte schon, es ist oft einsam am Abend, oder wenn man mal einen Sonntag irgendwo steht.
Als ich München erreichte, beendete ich das Telefonat, aber die Sache mit dem Hund ging mit nicht mehr aus dem Kopf.
Ich stellte den Actros auf den Parkplatz eines Autohofes und rief meinem Vater an wo er sei.
Eine knappe viertel Stunde später kam er auch.
Ich schloss den Actros ab und fuhr mit meinem Vater los, in einen tollen Vatertag.
………………………………
Freitag, 16:00 Uhr
Der Vatertag hatte Spaß gemacht, das tolle Essen in München, die verspätete Vorstellung des Actros 4 bei einem neu eröffneten Mercedes Händler und dann die Übernachtung in einem Hotel mit Whirlpool im eigenen Zimmer.
Ich verabschiedete mich von meinem Vater, erklimmte den Fahrersitz des Actros und startete den Motor.
Kurz darauf war ich auch wieder auf der Autobahn.
Heute sollte ich noch nach Salzburg, abladen und dann schlafen.
Und morgen dann ab nach Stuttgart mit Play Station Konsolen von Sony Entertainment.
Die Grenze war schnell erreicht.
Und wieder fielen mir die Worte von Jörg ein, so ein Hund dabei, das wär schon ne tolle Sache.
Ich beschloss, heute abend im Internet nach Züchtern für Schäferhunde zu suchen.
Ein schwarzer Langhaar Schäferhund sollte es werden.
Ich setzte den Blinker, fuhr von der Autobahn runter und rollte gemütlich in Salzburg ein.
Dank dem Navi war das Gelände auch schnell gefunden.
Ich rangierte rückwärts an die Rampe und schon kam ein Lagerarbeiter auf mich zugerannt.
Es war noch ein Azubi, aber ein sympathischer Kerle.
Ich vereinbarte mit ihm, dass er und seine Kollegen laden und abladen und sollte dann um 2 vom Gelände fahren.
Ich putze mir noch schnell vor dem LKW die Zähne und verkroch mich dann ins Actros-komfortbett.
Samstag
DRIIIIIIIIIIIIIIIIIINNGG
Der Wecker meines Handys holte mich unsanft aus dem Reich der Träume.
Ich kroch mühsam aus dem Actros, unternahm eine kleine Katzenwäsche vor dem Actros und kontrollierte dann noch die Ladungssicherung, top arbeit, muss man sagen.
Um punkt zwei rollte ich vom Hof, die Papiere hatte ich ja gestern schon erhalten.
Im Radio kam dieses alte Lied, keine Ahnung wie es heißt aber „Guten morgen guten morgen guten morgen Sonnenschein“ kommt die ganze Zeit drin vor.
So startete ich gut gelaunt in den Tag.
Es war so gegen fünf, als ich meine Ruhepause einlegen sollte.
Dank der Nachtfahrt war ich gut vorangekommen, ich hatte um sieben erst ablade Termin, also beschloss ich 45 minuten Pause einzulegen.
Ich setzte den Blinker, fuhr ab und stellte den Actros auf den Parkplatz.
Dann lief ich ins Rasthaus, kurz auf die Toilette und dann gönnte ich mir mal wieder ein richtiges Frühstück.
Wie es eben so ist, war die Pause recht schnell um und so war ich schnell wieder auf der Autobahn.
Der Actros dieselte mit Vollgas vor sich hin, ich wollte schnellst möglichst heim.
Eine Dusche war nötig und ich wollte noch zum Züchter fahren, mit welchem ich gestern telefoniert hatte.
Die restliche Stunde der Fahrt ging recht schnell um und so fuhr ich gegen dreiviertel Sieben von der Autobahn ab und rollte keine 10 minuten Später auf den Umschlaghof der Firma Sony.
Von hier aus werden die kleinen Ategos beladen, welche dann die Supermärkte belieferten.
Da gerade kein anderer Lastwagen zu entladen war, wurde mein Truck von 8 Arbeitern entladen, was sehr flott ging.
Gegen acht Uhr fuhr ich dann wieder weg, und war dann eine Stunde später in Meßkirch.
Ich stellte den Actros in die Halle und schloss ab.
Dann fuhr ich nach Hause.
So, ich hoffe ihr hattet spaß beim lesen!
Ein dank geht an die admins fürs umbenennen vom Thema!